Ich habe eine Band, ich möchte bloggen, ich möchte eine Website – aber was bringt eine Website, wenn sie niemand findet? Und gefunden werden, ist im Internet das Ziel, denn über die direkte Eingabe der Domain im Browser kommen die wenigsten Besucher auf deine Seite; sie kommen zum Großteil über Suchmaschinen (Google). Doch wie sagt man Google & Co, dass die eigene Website relevant ist? Ich habe ein paar Tipps zusammengestellt, die ich aus meiner Erfahrung zusammengetragen habe.
Saubere Programmierung
Jede Seite sollte beim Besucher so angezeigt werden, wie sie auch wirklich aussieht. Dass dies bei der Fülle an verschiedenen Betriebssystemen und Browsern nicht immer zu 100% gewährleistet werden (never touch Internet Explorer…) kann, ist leider ein Fakt. Nichts desto trotz achten Suchmaschinen auch auf die Fehleranzahl im Code, der die Website später generiert.
Fehler können leicht über den W3C Validator gefunden werden. Die Behebung ist bei dynamisch generierten Websites nicht so leicht, aber machbar. Ärgerlich wird es, wenn ein Plugin, dass bestimmte Inhalte (Podcast, Bilder etc.) erzeugt, diese Fehler verursacht.
Standards nutzen
Für Suchmaschinenoptimierung (SEO) gibt es neben teuren / dubiosen Internetagenturen auch zahlreiche kostenlose und völlig ausreichende Tools für deine Website. SEO fängt aber bereits bei deiner Website an, wie du gerade gelesen hast.
Meta Tags
Jede Seite sollte mit den Standard Meta Tags ausgerüstet sein. Meta Tags werden im Head-Bereich der HTML-Datei gesetzt und beschreiben die Seite. Wichtig ist ganz grundlegend: Titel, Autor, Beschreibung und Schlagworte für die Seite anzugeben. Wenn diese Infos erst durch ein Plugin beim Aufrufen der Seite erzeugt werden müssen, ist das zwar inzwischen üblich, da einfach zu handhaben, aber wer es ganz sauber haben möchte: per Hand als HTML-Code in den Kopfbereich der Seite eintragen.
In WordPress lohnt sich meines Erachtens das Plugin All in One SEO Pack. Wenn hier für jede Seite Schlagworte, Beschreibung und Titel definiert werden, ist man bereits gut gerüstet.
Robots.txt
Mit einer kleinen Datei auf dem Server im Wurzelverzeichnis der Homepage legt man grundsätzlich fest, ob Suchmaschinen die Seite indexieren dürfen oder nicht. Standardmäßig sollte dies natürlich erlaubt werden.
Sitemap
Manche Content Management Systeme, z.B. Typo3, generieren automatisch eine Sitemap. Eine Sitemap ist wie der Name schon sagt, eine Karte der Seite, d.h. in dieser Datei ist lediglich festgehalten, welche Einträge auf deiner Seite existieren und wie diese angeordnet sind. Sitemaps sind gerade für Suchmaschinen sehr interessant. Zum Erstellen von Sitemaps kannst du zahlreiche Generatoren im Netz nutzen, für WordPress gibt es das Plugin Google XML Sitemaps.
Webmaster Tools
Wie setzt man Sitemaps ein? Bei Google gibt es einen kostenlosen Service, der sich Webmaster Tools nennt. Hier kann man die eigene Seite eintragen lassen und damit auch regelmäßig feststellen, was Google indexiert und wo es Probleme gibt.
Bei Google Webmaster Tools lässt sich nun die Sitemap als Link eintragen und auch die Domain als die eigene authentifizieren. Für diesen Service ist ein Google Konto nötig. Wenn man Google+ Konto hat, ist sogar noch mehr möglich, was auch zu einer besseren Positionierung bei Google beitragen kann: Google Authorship. Das bewirkt, dass neben den Suchergebnissen bei Google dann dein Google+ Profilbild samt Google+ Profillink für jedes Suchergebnis deiner Seite auftaucht.
Diese Art von Webmaster Tool gibt es auch für Bing und Yahoo. Einfach mal googlen 😉
Content
Wenn eine Website bei einer Suchmaschine gelistet sein soll, braucht sie ja erstmal Inhalte, die der so genannte Crawler durchsuchen kann. Dieser liest den puren HTML-Text, d.h. für spätere Suchanfragen sind immer die Textbausteine interessant. Text also in Form eines Bildes auf eine Website zu stellen, ist in den meisten Fällen leider einfach dumm. Denn dieser Text kann von keinem Crawler gelesen werden. Das einzige, was er lesen kannst, ist: Hier ist ein Bild mit der Beschreibung xy.
Auch das ist elementar und gerade für blinde Mensch ein Segen – Stichwort Barrierefreiheit einer Seite. Es gibt Screenreader für blinde Menschen, d.h. diese Programme lesen die Texte auf einer Seite vor. Jedes Inhaltselement auf der Seite, das kein Text ist, kann nicht vorgelesen werden. Aber wir können für jedes Inhaltselement in HTML eine Beschreibung angeben. Bei Bildern z.B. sollte auf jeden Fall immer die Beschreibung dazu ausgefüllt werden (alt=”” -Tag). Das können Screenreader vorlesen und freut auch Google.
Wichtigste Regel für Inhalte, gerade Blogeinträge: Schlagworte vergeben!!! Es gibt für Google & Co nichts besseres als neben den allgemeinen Schlagworten bei den Meta Tags auch noch Schlagworte auf der Beitragsseite selbst als Text zu finden, da es den einzelnen Beitrag einordnet. D.h. ordne deine Seite im Ganzen ein und den Inhalt im Speziellen!
Traffic
Weiterhin orientieren sich Suchmaschinen zur Berechnung der Priorität deiner Seite an der Popularität des Inhalts, d.h. wie viele Leute klicken auf diesen.
Wie kann man den Traffic erhöhen? Nein, nicht durch eigenes Besuchen der Seite, sondern durch Schaffen von neuen Beiträgen und die Weiterverbreitung dieser über Social Media Kanäle. Je mehr du den Rückkanal über diese Netzwerke in Anspruch nimmst, desto mehr Traffic und desto mehr Popularität.
Entscheidend ist auch die Erreichbarkeit und Ladezeit der Seite. Wenn du deine Seite mit vielen Gadgets (Facebook Stream, Share-Buttons, Newsticker etc.) angelegt hast, wird die Ladezeit erheblich verlangsamt – ich lasse den ästhetischen / funktionalen und datenschutzrechtlichen Aspekt einmal außen vor. Aber auch mit der Größe von Bilddateien, die beim Aufruf der Seite geladen werden müssen, kannst du eine Seite lahmlegen. Wenn du also Bilder einbettest, nimm immer kleine Thumbnails / Vorschaubilder.
Verlinkungen
Wo wir gerade bei Social Media sind: Je mehr Besucher deine Inhalte auf weiteren Seiten öffentlich (also für Google indexierbar verlinken, bsp.: Twitter, öffentliche Posts bei Facebook, Wikipedia etc.), desto mehr Popularität kannst du erzeugen.
Das heißt aber auch, dass je mehr du die Inhalte deiner Seite durch eigene Kanäle auf Facebook, Twitter, Soundcloud sinnvoll und dem Social Media Standard gerecht weitergibst (auch hier zählt wieder das Traffic Prinzip), desto mehr schaffst du selber Verlinkungen und zusätzliche Kontakte zu Besuchern.
Zeit
Ein Faktor, den viele vor Ungeduld aus den Augen verlieren: Eine Domain ist wie ein Wein – gut gepflegt wird sie jedes Jahr besser.
Eine Domain, die erst kurze Zeit online ist, kann nicht die selbe Priorität für Suchmaschinen haben, wie eine vergleichbar bekannte Domain, die aber bereits 2 Jahre online ist.
Zum Schluß
Vergiss den menschlichen Faktor nicht: Du kreierst Inhalte, also suche vor allem nach einem Publikum, schaffe Anreize für den Besucher (Struktur, Design, Inhalt müssen stimmig sein). Das, was ich bisher beschrieben habe, ist bei ein bisschen Übung innerhalb von 1h erledigt und zum großen Teil eine einmalige Tätigkeit.
Prüfe in regelmäßigen Abständen, wie es um deine Seite steht: Google dich, überprüfe deine Seite auf Fehler und nutze freie SEO Analysetools.