Letzte Sommerferien habe ich an der Summer School, einem Praxiskurs Journalismus der Uni Passau, teilgenommen. Die meisten Dozenten dort kamen aus dem Journalismus und haben uns immer wieder eingeschärft: Lest Zeitung, z.B. die Süddeutsche!
Das neue Semester hatte bereits wieder begonnen, es war Mitte Oktober und auf dem Campus standen einsame Männer mit Sonnenschirm und kleinem Stand. Die Vertreter der Süddeutschen bereicherten das Treiben auf dem Mensavorplatz. Das war genau der richtige Moment dem Ratschlag der Journalisten aus der Summer School zu folgen – nicht nur immer kritisieren, nein auch mal gelesen haben.
So schloss ich am 20. Oktober für erschwingliche 24,90€ ein Studentenabo ab – die Zeitung muss einmal über die Grenze, daher 2€ mehr. Als Wunschbelieferungsdatum gab ich den 2. November an. Und wie es Murphys Law so will, es kam NICHTS! Beim Abo-Service angerufen: Nein, wir haben keine Daten bekommen, das dauert halt noch, bis wir die Sachen von den Vermittlern zugeschickt bekommen. Eine Woche verging und kein Willkommensbrief in Sicht und auch ein weiterer Anruf half da nichts.
Am 23. November schließlich erhielt ich den begehrten Brief der Süddeutschen, dass in weniger als zwei Tagen die lang ersehnte und durch die jungen Leute verschmähte Papierzeitung den Weg zu mir finden würde. Ich ging langsam zum Briefkasten und schloss voll Erwartung auf, doch es wart LEERE! Nichts, keine Zeitung. Nur am Eingang zum Wohnheim lag auf einem kleinen Gestell eine Süddeutsche, aber woher sollte ich wissen, dass es meine ist? Schließlich stehen ja keine Namen drauf und ich wohne hier nicht alleine.
Also rief ich WIEDER beim lieben Abo-Service an und schilderte das Problem und ebenso die genaue Briefkastennummer. Ab morgen läuft alles normal, hieß es. Wunderbar. Samstag morgen, duschen, anziehen, zum Briefkasten gehen und mit der Hoffung auf die Fähigkeit der Süddeutschen im Gesicht schloss ich wieder meinen Briefkasten auf. Es wart LEERE!!!
Zusammengefasst: Lest Zeitung, liebe junge Menschen, die ihr vom Internet verseucht seid. Gegenfrage: Wie denn, wenn ihr zu blöd seid, mich zu beliefern, wie es vereinbart ist? Ist das peinlich? Ist das inkompetent? Ist das ein Grund als junger Internetjunkie nicht auf Zeitungen zu setzen? – Ja, ja, ja!