CampusWave – eine Idee, die während einer Zugfahrt von Passau nach Augsburg entstand. Typische Studiensituation: eine Idee, wenig Ressourcen, ein paar Freunde. Nicht dass ich jetzt CampusWave mit einem Startup wie „MyMuesli“ & Co vergleichen möchte, aber auch im ehrenamtlichen Sektor verläuft es ähnlich. Denn mit einem Netzwerk für Campusradios lässt sich kein Geld verdienen. Entweder man macht es aus eigenen Idealen heraus oder gar nicht. Vor ein paar Wochen wurden die Idee und die Webseite von CampusWave nochmal komplett überarbeitet.
Der erste Versuch
Der Grundgedanke war: es gibt viele Campusradios in Deutschland und in anderen Ländern. Sie alle leisten teils tolle Arbeit, tiefgründige Recherchen, politische Statements – kurzum sie haben frische Ansätze. Als Campusradiomacher, der ich zu dieser Zeit war, interessierte mich, wie das bei anderen so läuft und was sie zu sagen haben. Aber mal ehrlich: 40 verschiedene Webseiten regelmäßig be-/durchsuchen? Auch in Podcast-Verzeichnissen findet man die wenigsten und bei den Landesmedienanstalten sind auch nicht alle gelistet genauso wenig auf den inoffiziellen Portalen.
Daher CampusWave: Eine Seite, Podcasts verschiedener Campusradios, Austausch unter Machern und Plattform für Hörer bzw. Interessierte. Diese Idee scheiterte leider: Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) unterstütze uns zwar bei Server und etwas Marketing, aber eine GEMA-Lizenz für Podcasts war nicht drin – eine offizielle Pressemitteilung über das Projekt ebenso nicht. So durften wir nur Podcast mit keiner GEMA-pflichtigen Musik veröffentlichen und das hat bereits leicht abgeschreckt. Ein anderer wesentlicher Grund ist Bologna, sein Zeitdruck und das schleichende Desinteresse der Leute in den Hochschulgruppen. Es wird irgendetwas gemacht, es gibt ein Zeugnis und ab in die nächste Stadt zum Master oder in den Beruf. Damit haben auch Campusradios zu kämpfen und dementsprechend ist die Motivation neue Wege zu gehen, mehr Arbeit aufzuwenden als eigentlich nötig.
Der zweite Versuch
Also wurde CampusWave dieser Situation angepasst, denn die Idee eines Netzwerks kam nach der Eröffnung einer simplen Facebook-Gruppe super an: 150 Mitglieder und steigend. Die Webseite dient nun größtenteils als Campusradioverzeichnis, das über den Sender allgemein informiert, über den Facebook oder Webseiten-Feed die letzten aktuellen Ereignisse abbildet und wichtige Links zu Stream und Homepage einbindet. Das zweite Standbein besteht aus einer FAQ, die wichtige Themen im Redaktionsalltag bündig festhalten soll: Was sind die Grundlagen der Recherche, was macht eine gute Moderation aus, was sind rechtliche Ecksteine bei einer Webseite oder was kostet ein gutes Aufnahmegerät? Diese FAQ werden wir stetig ausbauen, z.B. aus den Fragen in der CampusWave Gruppe auf Facebook.
Mit diesem Konzept kann CampusWave einen Beitrag für Studierende leisten, die Radioluft schnuppern wollen, aber nicht mehr so viel Zeit zur Eigenrecherche in Sachen Radiomachen aufwenden können. Und für Interessierte findet sich ein Verzeichnis an Campusradios, das die Macher mit einem einfachen Formular selbst aktuell halten können.