Brot und Spiele…
… war einst ein gutes Radioformat in Bayern.
… ist die Bezeichnung für einen Zustand im alten Rom:
Der Ausdruck panem et circenses (Akkusativ von panis et circenses) stammt vom römischen Dichter Juvenal. Er bedeutet „Brot und Zirkusspiele“. Juvenal kritisiert in seiner Satire, dass das römische Volk in der Zeit der funktionierenden Republik noch selbst die Macht an Feldherren verliehen und Beamte gewählt habe, jetzt aber sich ängstlich und entpolitisiert nur noch diese beiden Dinge wünsche: Brot und Spiele.
Auch Kant wusste schon zur Zeit seiner Äußerung, dass wir nicht in einem aufgeklärten Zeitalter leben, sondern nur im Zeitalter der Aufklärung, denn wie man an vielen Beispielen sehen kann, ist es bei Brot und Spiele geblieben – armselig, aber wahr.
Ein gutes Beispiel für Spiele war die Übertragung der Hochzeit von Kate und William in fast sämtlichen öffentlich-rechtlichen Programmen – ohne Unterbrechung. Diplomaten TV, so müsste man ARD und ZDF nennen. Keine Nachrichten, kein vielfältiges Programm, keine Kultur, aber viel Promiklamauk: Der Rundfunkstaatsvertrag ist eben Auslegungssache. Brot und Spiele eben. Wobei es auch ohne Hochzeit bei einem sehr flachen Programm geblieben wäre und nach der Hochzeit auch war: Sturm der Liebe lief danach auf der ARD.
Wieso fehlt den Intendanten und Programmdirektoren der Mut und die Ethik das Richtige zu tun und nicht nur blind irgendwelchen Statistiken und Zahlen zu folgen, die sie selbst nicht verstehen und deuten können, weil sie die Wissenschaft davon nie kennen gelernt haben? Aber gut, langsam brauchen sie die nicht mehr, denn die Leute schauen es ja inzwischen freiwillig…