Das Leben hier in Sardinien funktioniert, wenn man sich auch fragt, wie das sein kann. Geordnete Anarchie scheint eben doch irgendwie zu klappen. Der italienische Lebensstil verkörpert die Anarchie – sei es die Beziehung zum Staat oder der Fahrstil, egal wo – und das Ordnende ist hier die Natur. Wenn die Straße nicht breiter ist, kann man eben solange nicht zum Rasen überholen, bis sie breiter wird. Manchmal passiert das trotzdem: Zum Beispiel, dass einem ein überholendes Fahrzeug auf der gleichen Spur entgegen kommt und man bis unter 30 km/h abbremsen muss. Mit dem Schrecken davon gekommen – ein Leben in Italien.
Die Italiener leben in Symbiose mit der Natur, nicht nur da sie Kreisverkehre mitten in bergiges Gelände bauen oder ein ein Quadratkilometer großes, hügeliges, verwildertes Land als Schrebergarten bezeichnen, nein auch die Häuserfassaden zeigen das ganz deutlich: Verfallen lassen, um dann irgendwann etwas neues bauen zu können und das immer in die natürliche Beschaffenheit des Geländes hinein.
Eindrücke vom Mittelmeer, Bonifacio (Korsika), Palau und irgendwo im nirgendwo nun hier: