Heute, Montag 14. Februar, erreicht uns eine sehr traurige Nachricht.
Ein 13-jähriger in Klagenfurth hat sich vor den Zug geworfen – wegen Mobbings. “Joel, Du bist ein Homo! Du bist Schwuler als die Polizei erlaubt!” Solche Dinge standen mehrfach auf seiner Pinnwand auf Facebook. Hinzu kam dann noch das “reale” Mobbing in der Schule.
Man kann sagen, dass diese Woche ein Amoklauf an einer Schule verhindert wurde. Klar, das klingt böse und ist es auch, aber es ist die traurige Wahrheit, die ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Wieso ist schlimmes Mobbing an Schulen möglich?!
Sind die zuständigen Pädagogen so schlecht ausgebildet und kinderfremd oder einfach nur scheinüberlastet, dass sie die wesentlichen Dinge gar nicht mehr interessieren und sie sich lieber ins Lehrerzimmer verziehen möchten? Was hier geschah ist meiner Ansicht nach Mord – Gesellschaftsmord durch einige wenige und zu viele, die wieder Mal weggesehen haben.
Und dieses mal waren, nein, keine Ballerspiele Schuld, so wie sie es schon bei 90 % aller anderen Amokläufe und diesen Fall bezieh ich da mit ein, schon nicht waren. Es ist das Mobbing in all seinen Varianten, das – und da könnte ich kotzen – in der Schulzeit schon genauso extrem ist, wie dann im “richtigen Leben”. Doch wer wird nun dafür angeklagt? Die Kinder, die das zu verschulden haben, sind größtwahrscheinlich noch nicht straffähig und die Lehrer, Eltern? Die werden die Köpfe senken und nach ein paar Wochen wieder zum Alltag zurückkehren, so wie es auch schon bei den anderen Vorfällen geschah. Es wird ein bisschen geredet und dann verläuft sich alles von ganz alleine nach kurzer Zeit wieder im Sand.
Und dann noch Facebook. Ja, unser hochgelobtes Netzwerk, ohne das ja gar nichts mehr geht. Dass Zucherberg uns als Dumme Trottel bezeichnet, da wir ihm einfach so vertrauen, interessiert genauso wenig, wie solche derben Sprüche auf der Pinnwand. Wo ist da die Schutzfunktion? Wieso greift keiner der anderen Freunde z.B. ein, wenn doch eh bekannt war, dass er gut und gerne gehänselt wurde? Unser Problem ist nicht der gläserne Mensch, sondern der ausgelieferte Mensch. Schläfst du noch – oder bist du schon online?
Herzlich willkommen in der Moderne! Wir fühlen uns zwar alle furchtbar Indie und Krassomat, aber dennoch schaffen wir es nicht einmal zu merken, wenn jemand aus unserer Mitte nach und nach vor die Hunde geht – durch Freunde oder Kollgen!!
Bleibt nur zu hoffen, dass der Geistliche, der die Beisetzung vornimmt, die richtige Worte findet und das wieder zu den Leuten bringt, was sie scheinbar nie kennen gelernt haben: Respekt vor einem anderen (Leben).
Ein Kommentar von Benjamin Hartwich