Die Orgel ist die Königin der Instrumente, schon allein deswegen, weil man dort am meisten aufpassen muss, dass man keine Knoten in Finger und Beine bekommt – zumindest laut meines ehemaligen Orgellehrers.
Ja, da war die Welt noch in Ordnung, als Schulbub. Man wusste in den meisten Fällen genau, an wen man sich für welches Anliegen wenden muss. Und rein vom Vorgehen sollte sich da ja eigentlich nichts geändert haben. Kontaktperson finden, höflich fragen, Antwort abwarten.
Gesagt, getan. Da ich nun seit fast einem Jahr an keiner Orgel mehr gesessen bin, aber gerne einmal wieder spielen würde, dachte ich mir, fragste doch einmal in Passau beim zuständigen Pfarrer für die “Universitätskirche” nach. Ebenfalls auch hier gesagt, getan: freundliche E-Mail geschrieben mit der Bitte eines persönlichen Gesprächs und Darlegung des persönlichen Werdegangs mit der Königin der Instrumente.
Antwort darauf war dann die Folgende: …danke für Ihre Anfrage. Ich möchte über den Kopf von [dem dort zuständigen Organisten] hinweg nichts entscheiden, zumal ich für die Kirche St. Nikola nicht zuständig im eigentlichen Sinne bin (die KSG ist da auch nur zu Gast, um es mal so zu sagen). (…) Trotzdem haben wir es inzwischen geschafft, dass eine Studentin dort üben kann. Ist halt nun mal so, dass man als Organist kein eigenes Instrument zuhause hat. Er hat in früheren Jahren wohl eher schlechte Erfahrungen mit Studenten gemacht, außerdem fürchtet er sofort eine Invasion (…).
Hm, in diesem Sinne, Invasion wird verschoben. Muss man sich von seiner eigenen Kirche so auf den Arm nehmen lassen?